Rassistischer Vorfall im Wahllokal – Wahlhelferin aufs Übelste beleidigt
Am Sonntag, dem 9. Juni 2024, kam es während der Stimmabgabe zur Wahl zum Europäischen Parlament in einem Wahllokal in Grünhöfe zu einem rassistischen Vorfall. Gegen Mittag betrat ein Wähler das Wahllokal und zeigte zunächst seine Wahlbenachrichtigung vor. Im Anschluss daran wollte ihm eine Wahlhelferin, die ein Kopftuch trug, seinen Stimmzettel aushändigen. Grundlos begann der Mann, die Wahlhelferin anzuschreien und rassistisch zu beleidigen. Wegen ihres Kopftuchs bezeichnete der Täter die Frau als „Nicht-Deutsche“, die kein Recht habe, ihm den Stimmzettel zu überreichen und aus dem Land verschwinden solle. Obgleich die Wahlhelferin ihn darauf hinwies, dass auch sie die deutsche Staatsangehörigkeit habe und als ehrenamtliche Wahlhelferin eingesetzt sei, schrie der Mann sie weiter an und beleidigte sie aufs Übelste. Anschließend führte er seine Wahl aus und verließ das Wahllokal.
Stadtwahlleiter Claus Polansky zeigte sich angesichts des Vorfalls, der von mehreren Zeugen bestätigt wurde, entsetzt: „Diese rassistische Entgleisung ist abstoßend und durch nichts zu entschuldigen. Wer Wahlhelferinnen und Wahlhelfer attackiert, greift auch unseren demokratischen Rechtsstaat und die Werte unserer Stadtgesellschaft an.“ Da die Daten des Wählers bekannt seien, würden die Beleidigungen zur Anzeige gebracht.
„Mein Dank geht zugleich an die mehr als 800 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer, die allesamt als Wahlberechtigte dieses Ehrenamt ausgeführt haben und für einen reibungslosen Ablauf in den Wahllokalen und bei der Briefwahlstimmenauszählung gesorgt haben“, so Polansky abschließend.