Kommen Sie zu unseren Aktionen am 2. Juni. Wir feiern den Internationaler Hurentag.
Sexarbeiter*innen und die Verbände besd und der Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen e. V. (BSD)
Am 2. Juni, dem Internationalen Hurentag, gehen wir auf die Straße.
Berlin: 13 Uhr Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor
Freiburg: 11-14 Uhr vor dem Apartment 6, Schwabentorring 6
Nürnberg: 12-19 Uhr Kunst im Hauptbahnhof
Bremerhaven: 16 Uhr Lessingstr.
1975 hatten in Lyon/Frankreich Sexarbeiter*innen die Kirche Saint Nizier für mehrere Tage besetzt. Vorausgegangen waren vermehrte Razzien der Polizei mit Bußgeldern, weil Sex-arbeiter*innen auf der Straße auf ihre Kunden warteten. Dagegen wurden sie nach 2 Morden an Sexarbeiter*innen nicht aktiv.Andere Sexarbeiter*innen solidarisierten sich und besetzten Kirchen in anderen französischen Städten. Sie forderten mehr Schutz, bessere Arbeitsbedingungen und Rechte. Die Politiker*innen weigerte sich, sie anzuhören oder mit ihnen in den Dialog zu treten und ließen stattdessen nach wenigen Tagen die Kirchen räumen.
Heute gehen wir erneut in die Öffentlichkeit und demonstrierten gegen die nach wie vor bestehenden rechtlichen und gesellschaftlichen Diskriminierungen.
- Das ProstituiertenSchutzGesetz schützt Sexarbeiter*innen nicht, sondern setzt sie durch die regelmäßigen Gesundheitsinformationen und die amtliche Registrierung weiterer Stigmatisierung aus. Das ist weder Emanzipation noch Professionalisierung, sondern pure Paternalisierung.
Anna: „Wir sind keine Opfer, wir können selbst denken und selbst entscheiden.“
Wollen sie sich dieser bürokratischen Stigmatisierung nicht unterwerfen, können sie in keinem Bordell mehr arbeiten und müssen – ohne den Schutz und die Eingebundenheit im Kolleginnenkreis – ihre sexuellen Dienstleistungen zuhause, auf der Straße oder bei Haus- und Hotelbesuchen anbieten.
- Die Schließung der Bordelle zur Vermeidung der Ausbreitung von Corona hat die Lebensgrundlage für Sexarbeiter*innen und BordellbetreiberInnen von heute auf morgen zerstört. Während die meisten anderen Branchen Lockerungen erfahren, geht die Politik davon aus, dass in der Sexarbeit keine hygienischen Maßnahmen umgesetzt werden können. Das ist falsch!
Sexarbeit muss endlich in unserem Wirtschaftssystem voll integriert werden. Benachteiligungen aufgrund von moralischen Bedenken dürfen nicht akzeptiert werden.
Sexarbeit ist systemrelevant: Kunden benötigen die vielfältigen sexuellen Dienstleistungen, sie ist existentiell für ihr Leben. Sexarbeit kann einen wichtigen Part leisten gegen Isolation, Einsamkeit und die durch Corona bedingten Spätfolgen.
Sexarbeiter*innen sind keine Opfer, sondern autonome Menschen, die sich für die Sexarbeit entschieden haben. Auch sie haben Anspruch auf die Grund- und Menschenrechte und verdienen Respekt!
Pressemitteilung vom
Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen e. V. (BSD)
Wilhelmine-Gemberg-Weg 10
10179 Berlin